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Ausbildungszahlen im Reifenhandwerk: Zwischenstopp im Abwärtstrend

Insgesamt 284 Auszubildende im Mechanikerhandwerk für Reifen- und Vulkanisationstechnik gab es zum Stichtag 31.12.2016 bundesweit und in Summe aller drei Lehrjahre. Davon absolvierten 241 ihre Ausbildung in der Fachrichtung Reifen-/Fahrwerkstechnik und 43 im Schwerpunkt Vulkanisationstechnik, insgesamt 79 waren im dritten und damit letzten Lehrjahr. Diese Zahlen weist eine aktuelle Statistik des Handwerks-Dachverbandes ZDH (Berlin) aus.

Nach Berechnungen des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) ist die Zahl der Azubis im Reifengewerbe damit zwar wieder um 6,34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – allerdings auf sehr niedriger Basis, denn 2015 markierte mit 266 Auszubildenden einen historischen Tiefstand. Laut BRV-Statistik war davor nämlich zuletzt im Jahr 1996 die Zahl der Azubis im Reifenhandwerk vergleichbar gering wie in 2016.

Geht man davon aus, dass alle, die per Ende letzten Jahres im dritten Lehrjahr waren, in diesem Frühjahr erfolgreich die Abschlussprüfung ablegen, müsste die Branche im laufenden Jahr 312 neue Ausbildungsverträge in dem Berufsbild abschließen, um erneut den Höchststand von 1984 zu erreichen (517 Auszubildende). „2016 hat zwar einen Zwischenstopp gebracht, auf eine grundlegende Trendwende wagen wir trotz der leichten Zunahme aber noch nicht wirklich zu hoffen“, kommentiert der geschäftsführende BRV-Vorsitzende Peter Hülzer die aktuellen Zahlen, mag aber dennoch den Glauben daran nicht aufgeben. „Reifenhandel und -handwerk, aber auch die Runderneuerer brauchen qualifizierte Mitarbeiter für Werkstatt und Produktion. Irgendwann muss die Branche verstehen, dass Nachwuchssicherung eine nachhaltige, eigene Ausbildungsleistung verlangt. Und daran arbeiten wir als Verband in der letzten Zeit verstärkt gemeinsam mit den Innungen des Reifenhandwerks.“

Auch die bundesweite BRV-Nachwuchskampagne www.deine-zukunft-ist-rund.de zielt darauf ab, der Ausbildung im Reifenhandwerk wieder Auftrieb zu geben. „Schaffen Sie Ausbildungs- und Praktikumsplätze und melden Sie freie Stellen an die Verbandsgeschäftsstelle, damit wir die Angebote in der Stellenbörse der Kampagnenwebsite veröffentlichen können“, appelliert der BRV-Chef an die Mitgliedsunternehmen.

Zur Ausbildungsförderung hat der Verband zudem einen neuen Wettbewerb ins Leben gerufen: Mit dem „BRV-Ausbildungsaward“sollen im kommenden Jahr erstmals Azubis und Ausbilder im Reifenhandwerk für besondere Leistungen ausgezeichnet werden. Nähere Infos und Bewerbungsunterlagen siehe unter www.deine-zukunft-ist-rund.de/brv-awards/.