Reifen

Reifen ist nicht gleich Reifen

Sommer-, Winter-, Ganzjahresreifen – generell gilt: Reifen ist nicht gleich Reifen. Denn Reifen müssen die unterschiedlichsten Witterungseinflüsse wie Hitze, Kälte und Eis, auch in Verbindung mit Salz, aushalten und dabei optimale Leistung erbringen.

Und dabei sind sie ein wesentlicher Sicherheitsfaktor am Auto. Denn schließlich sind Reifen das Einzige, was Ihr Auto mit der Straße verbindet. Der Sicherheit zuliebe sollten Sie also immer darauf achten, dass Ihr Fahrzeug optimal bereift ist. 

Sommerreifen

Sommerreifen sind Reifen, die insbesondere für sommerliche Straßen-, Witterungs- und Umweltverhältnisse ausgelegt sind, also die ideale Bereifung für den Sommer darstellen.

Dies erreichen die Reifenhersteller einerseits durch die Verwendung spezieller Gummimischungen, die im Vergleich zu denen von Winterreifen deutlich härter sind, da sie extremen Temperaturen ausgesetzt sind. Im Sommer wird sowohl der Asphalt oft stark von der Sonne erhitzt als auch der Reifen selbst durch die ständige Reibung, gerade bei hohen Geschwindigkeiten und hohen Außentemperaturen.

Das harte Gummi sorgt dafür, dass der Sommerreifen den Temperaturen Stand hält und nicht zu schnell abreibt – und das Fahrzeug bei einer Bremsung so schnell wie möglich zum Stillstand kommt.

Andererseits ist auch das Profil auf sommerliche Straßenverhältnisse ausgelegt. Sommerreifen sind relativ grobstollig, d. h. sie haben breite Profile mit viel Volumen, um auf nassen Straßen möglichst schnell möglichst viel Wasser abzutransportieren – das schützt vor gefährlichen Aquaplaningsituationen.

Vorteile von Sommerreifen:

  • kurze Bremswege auf trockener und nasser Straße
  • geringer Abrieb und damit gute Laufleistung der Reifen
  • geringer Spritverbrauch
  • gute Ableitung von Wasser

Winterreifen

Winterreifen sind Reifen, die insbesondere für winterliche Straßen-, Witterungs- und Umweltverhältnisse ausgelegt sind, also die ideale Bereifung für den Winter darstellen.

Dies erreichen die Reifenhersteller einerseits durch die Verwendung spezieller Gummimischungen, die im Vergleich zu denen von Sommerreifen deutlich weicher sind. Sie sorgen dafür, dass das Gummi auch bei tieferen Temperaturen nicht verhärtet. Die weiche Laufstreifenmischung von Winterreifen ist also auch bei niedrigen Temperaturen noch flexibel, so dass Winterreifen griffig bleiben und sich optimal mit der Fahrbahnoberfläche verzahnen.

Andererseits ist auch das Profil auf winterliche Straßenverhältnisse ausgelegt. Die feinen, meist wellenförmigen Profileinschnitte sorgen für den gewünschten Verzahnungseffekt mit der Fahrbahnoberfläche, indem sie zusätzliche Griffkanten bilden. Winterreifen weisen bis zu 2.000 Lamellen auf und unterscheiden sich dadurch schon auf den ersten Blick von Sommerreifen, die entweder keine oder nur wenige Einschnitte in ihren Profilklötzen haben. Neben den wellenförmig ausgeführten Lamellen gibt es auch wabenförmige oder gerade Lamellen. Hier hat jeder Hersteller sein eigenes Profil entwickelt. Allen gemeinsam ist die Erhöhung der Kantenlänge und damit der bessere Gripp auf die Fahrbahnoberfläche.

Winterreifen sind eindeutig die richtige und sichere Bereifung für den Winter, denn sie sorgen für den zuverlässigen Gripp auf der Fahrbahn und kurze Bremswege!

Ganzjahresreifen

Ganzjahresreifen (All Season) sind Reifen, die sowohl für sommerliche als auch für winterliche Straßen-, Witterungs- und Umweltverhältnisse ausgelegt sind, also einen Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen darstellen.

Dies erreichen die Reifenhersteller einerseits durch die Verwendung von Gummimischungen, die im Vergleich zu denen von Sommerreifen weicher und zu denen von Winterreifen härter sind, also einen Kompromiss zu den Materialmischungen für die Spezialisten darstellen. Dies hat einerseits längere Bremswege zur Folge, egal bei welcher Witterung, andererseits eine geringere Laufleistung, die ca. 30 Prozent unter der bei kombiniertem Einsatz –  Sommerreifen im Sommer und Winterreifen im Winter – liegt.

Das Profil von Ganzjahresreifen wurde für Sommer und Winter entwickelt. Lamellen, die für den Verzahnungseffekt mit der Fahrbahn sorgen, sind bei Winterreifen großzügig über die gesamte Lauffläche verteilt. Bei Ganzjahresreifen befinden sich diese Lamellen meist nur im mittleren Teil der Lauffläche, wodurch die Effizienz sowohl auf sommerlichen als auch winterlichen Straßenverhältnissen zum Teil deutlich abnimmt. Das heißt, das Profil eines Ganzjahresreifens transportiert weit weniger Wasser ab als das bei Sommerreifen und ist somit im Falle von Aquaplaning zum Teil weit weniger effizient; im Winter lässt die Effizienz auf verschneiter oder vereister Straße durch die geringere Anzahl von Lamellen ebenfalls merklich nach.

Allerdings sollten beim Vergleich von Ganzjahresreifen mit Sommer- und Winterreifen immer Reifen des gleichen Qualitätslevels (Premium, Quality und Budget) herangezogen werden. Premiumreifen sollten dabei immer erste Wahl sein.

Fazit:

Der BRV empfiehlt (wie z.B. auch der Deutsche Verkehrssicherheitsrat – DVR) das Verwenden von Sommerreifen im Sommer sowie Winterreifen im Winter. Allwetterreifen mögen bei gemäßigten Witterungen jederzeit eine solide Reifengrundlage darstellen. Doch wer bei jedem Wetter mit seinem Auto fahren muss, fährt mit spezialisierten Reifen einfach am sichersten!

Lesen Sie hier das ganze Statement des BRV zum Thema Ganzjahresreifen – Das Für und Wider aus objektiver Sicht.

Was ist Ihnen Ihre Sicherheit wert?

Der BRV empfiehlt aus Sicherheitsgründen ausdrücklich die Verwendung der Reifenspezialisten in den jeweiligen Jahreszeiten, d.h. Sommerreifen im Sommer und Winterreifen im Winter.

Diese BRV-Empfehlung wird auch von anderen Sicherheitsexperten wie dem DVR mitgetragen.

Sommerreifen im Sommer

Winterreifen im Winter

Sommerreifen im Sommer, Winterreifen im Winter

Ganzjahresreifen, oder lieber doch in der jeweiligen Jahreszeit auf Sommer- bzw. Winterreifen umrüsten? Der ADAC gibt zu diesem Thema Tipps in seinen Broschüren "Sommerreifen 2024" und "Winter- und Ganzjahresreifen 2023". Reifentestergebnisse veranschaulichen die Unterschiede zwischen den drei Reifenarten sowie ihre Vor- und Nachteile. Wissenswertes rund um Reifenaufbau und -sicherheit, Pflege und Zubehör runden die Infos ab. Zu den beiden ADAC-Broschüren gelangen Sie via Direktlink durch Klick auf die jeweilige Abbildung rechts.

Spezialreifen

Auch wenn die meisten SUV-Fahrzeuge nur selten auf nicht asphaltiertem Untergrund unterwegs sind, werden spezielle Anforderungen an die Reifen von Offroad-Fahrzeugen gestellt. Denn neben dem Einsatz auf verschiedenen Untergründen müssen sich SUV-Reifen auch optimal für den Vierradantrieb eignen.

 

Je nach Einsatz des Fahrzeuges empfehlen sich unterschiedliche Reifen. Ihr Reifenfachhändler berät Sie, welcher Reifen der geeignete für Sie ist. Je mehr Sie mit Ihrem SUV in schwergängigem Gelände fahren, desto gröber sollten die Profilblöcke der Reifen sein, damit sie dem schlammigen und steinigen Untergrund gewachsen sind. Außerdem unterscheidet sich der Aufbau der Lauffläche bei geländegängigen Reifen, damit diese den Belastungen standhalten.

Bei einem Pkw verbinden vier Reifen mit jeweils einer Auflagefläche in der Größe einer Postkarte Ihr Fahrzeug mit der Straße. Bei Zweirädern sind es nur zwei Reifen. Wenig Platz für eine Verbindung, die Ihre Sicherheit gewährleistet. Deswegen kommt es gerade auch bei Motorradreifen auf optimale Eigenschaften an.

 

Zweiradfahrer sollten sich der Sicherheit zuliebe vom Reifenexperten intensiv über den optimalen Reifen beraten lassen.

Reifen für Wohnwagen und Wohnmobile sind speziell für schwere Lasten konzipiert. Sie tragen das erhebliche Gewicht des Fahrzeuges, ohne Sicherheit einzubüßen. Wohnwagen- und Wohnmobilfahrer sollten unbedingt auf die Pflege der Pneus achten. Denn oft stehen Wohnwagen oder Wohnmobil den größten Teil des Jahres und werden nur in der Urlaubszeit bewegt (daher spricht man auch von "Standfahrzeugen"). Dadurch kann das Gummi der Reifen porös werden und eine Unwucht im Reifen entstehen, die Reifen altern schneller. Sie sollten deshalb nach 6 bis 8 Jahren gewechselt werden. Wenn sie aber eine 100 km/h-Zulassung besitzen, schreibt der Gesetzgeber einen Wechsel nach 6 Jahren vor.

 

Bewegen Sie Ihr Wohnmobil oder Ihren Wohnwagen regelmäßig, damit die Reifen nicht partiell belastet werden. Nach längeren Standzeiten und vor einer langen Urlaubsfahrt sollte ein Reifenfachmann die Reifen überprüfen, damit Sie sicher an Ihr Ziel kommen.

Die Reifen für Kleintransporter sind speziell für hohe Lasten entwickelt. Sowohl die Gummimischung als auch das Profil und die Lauffläche sind auf hohe Belastungen ausgelegt. Auf Grund der Lasten und der oft hohen Fahrleistung nutzt sich das Profil von Kleintransporterreifen oft schneller ab als bei normalen Pkw-Reifen. Da aber gerade bei beladenen Kleintransportern die Fliehkräfte bei einer Vollbremsung enorm sind, muss bei Kleintransporterreifen immer auf ausreichendes Profil geachtet werden.

Oldtimer sind oft der ganze Stolz ihrer Besitzer. Und zu einem tadellos gepflegten Oldtimer passen keine hochmodernen Reifen. Aber das ist kein Problem. Viele Hersteller bieten eine Auswahl an Oldtimerreifen, darunter auch Weißwandreifen, Diagonalreifen, Radialreifen und Wulstreifen. Zwar sind die Nostalgiemodelle oft teurer als moderne Reifen, aber die Investition lohnt sich! Bei Ihrem Reifenfachhändler finden Sie Oldtimerreifen, die Sicherheit und Optik perfekt verbinden.

Nicht nur Autos, Transporter und Motorräder brauchen Reifen. Auch Trucks, Gabelstapler, Traktoren, Erdbewegungsmaschinen und viele andere industrielle Fahrzeuge müssen mit Reifen ausgestattet werden. Hier stellen aber die Einsatzbereiche gänzlich andere Anforderungen an die Pneus. Nutzfahrzeugreifen sind deutlich größer, gleichzeitig breiter dimensioniert und bieten eine größere Auflagefläche. So werden bei Gabelstaplern beispielsweise Vollgummireifen eingesetzt, während bei anderen Fahrzeugen verstärkte Luftreifen zum Einsatz kommen. Die Dimensionen bei Nutzfahrzeugreifen sind enorm: Der größte Erdmaschinenbewegungsreifen hat beispielsweise einen Außendurchmesser von stolzen 4,6 Metern.

Weitere Informationen:

ETRMA: TyreAWARE